Marcel Gisler

Marcel Gisler, geboren 1960 in Altstätten, ist ein Schweizer Filmemacher, Regisseur und Drehbuchautor. Er studiert Theaterwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin und gründet dort mit Freunden eine dem »cinéma copain« verpflichtete Filmgruppe, aus der sein erster Kinospielfilm »Tagediebe« hervorgeht: ein Porträt der West-Berliner Gegenkultur der 1980er Jahre. Mit dem Film gewinnt er auf Anhieb den silbernen Leoparden in Locarno. Marcel Gislers Filme spielen in – zumeist großstädtischen – Gegenwartswelten. 1998 entsteht der Film »F. est un salaud« (»Der Traum vom schlafenden Hund«) nach dem schweizerdeutschen Kultroman «Ter Fögi isch e Souhung« von Martin Frank. Der Film erhält unter anderem den Schweizer Filmpreis. Der autobiographisch inspirierte Film »Rosie« eröffnet die 48. Solothurner Filmtage und erhält sechs Nominierungen für den Schweizer Filmpreis 2013. Auch sein Dokumentarfilm »Electroboy«, der sich u. a. mit dem Spannungsverhältnis von Selbstfindung und Selbsterfindung beschäftigt und dabei über die Grenzen des Dokumentarischen hinausgeht, wird 2015 mit dem Schweizer Filmpreis sowie dem Züricher Filmpreis ausgezeichnet.
Marcel Gisler war u. a. Dozent an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und ist Mitglied der Europäischen Filmakademie. In der Spielzeit 2022/23 inszeniert er das Kammerspiel »Tom auf dem Lande«, seine erste Arbeit als Theaterregisseur. In der Spielzeit 2023/24 folgt die Inszenierung von »Nora oder Ein Puppenhaus«.

 

© Marvin Zilm