All das Schöne

Duncan Macmillan mit Jonny Donahoe
dt.2
Premiere 26. November 2022
Dauer 80 Minuten
Duncan Macmillan, geboren 1980, ist vielfach ausgezeichneter Autor und Regisseur. Sein Stück »Atmen« gewann unter anderem den Preis für das beste neue Stück bei den Off Westend Awards. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Regisseurin Katie Mitchell. Ihre gemeinsamen Produktionen gewannen den Nestroypreis, wurden zum Festival D’Avignon und zum Berliner Theatertreffen eingeladen. »All das Schöne« entwickelte der Brite gemeinsam mit dem Comedian Jonny Donahoe.
2: Wasserschlachten. 2390: Menschen, die nicht singen können, denen das aber nicht bewusst oder völlig egal ist. 993: Nachtisch als Hauptgericht essen.
Sie ist sieben, als ihre Mutter versucht, sich das Leben zu nehmen. Siebzehn beim zweiten Versuch. Wie geht man als Kind damit um, wenn die Mutter vergisst, wofür es sich zu Leben lohnt? Man schreibt eine Liste. Mit allem, was schön ist. 201: Hängematten. 992: Wissen, dass man im Wildpark mit dem Schlüsselbund klappern muss, damit die Ottern auftauchen. 9994: Freundliche Katzen. 777777: Die Aussicht, sich als mexikanischer Wrestler zu verkleiden. Eine Lebensliste gegen die Traurigkeit, die sich langsam auch in das eigene Leben schleicht. Eine Liste zum Weitermachen, bis zur Nummer 1000000 – und darüber hinaus. Duncan Macmillan hat einen Monolog geschrieben, der todernst und komisch, unsentimental und gleichzeitig zutiefst berührend ist. Einen Monolog für das Überleben.

All das Schöne

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Pressestimmen

Mit Leichtigkeit bedeutungsschwer »DT-Hausregisseur Moritz Franz Beichl hat mit Klingenberg exzellent gearbeitet. Sie baut enorm viel Spannung auf, lässt auch mal ein wenig los, zieht wieder an, changiert zwischen Glück und Verzweiflung, hat viele Variationen im Sprechtempo, in der Position zum Publikum. Und wenn sie Songzitate anstimmt, stellt sie musikalisch schon in wenigen Takten Atmosphäre her. Das Bewegendste aber ist die Leichtigkeit, mit der Klingenberg bedeutungsschwere Dinge sagt, die sich dennoch tief einzusenken vermögen. Der Schlussapplaus nach 78 intensiven Spielminuten war mit lautstarken Bravorufen gewürzt. Ein mitreißender Theaterabend.«
Michael Schäfer, Göttinger Tageblatt 28.11.2022

Eine liebevolle Tragödie »›All das Schöne‹ feierte seine Premiere und brillierte in vollem Glanz ... Rebecca Klingenberg schafft es dank ihrer Mimik, Gestik und ihrer Blicke, die Gefühle eines Kindes dem Publikum zu vermitteln ... Das Bühnenbild, kreiert von Astrid Klein, ist minimalistisch gehalten. Es glänzt nicht nur durch seine Lichteffekte, sondern verändert durch diese die Perspektive der Zuschauer*innen, indem sich die Lichter und Farben dem Raum und seiner Zeit anpassen … Dank des minimalistischen Bühnenbildes liegt der Fokus auf den Gefühlen der Protagonistin ... Die Darstellerin Rebecca Klingenberg hinterlässt durch ihre Schauspielkünste einen tiefen Eindruck bei ihrem Publikum. Durch die Art ihrer Erzählweise und Gestiken schafft sie es gekonnt, die Emotionen der Figur sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter authentisch zu vermitteln. Man glaubt, dass statt der Erwachsenen das Kind aus der Vergangenheit spricht. Das Publikum verfolgt die Geschichte nicht nur, es wird in das Stück miteinbezogen. Das Stück wird damit interaktiv und bezieht die Improvisationskünste der Darstellerin sowie der Zuschauer*innen mit ein.«
Annalena Urbanczyk, litlog.de 2.12.2022

Sensibilisierungsmodus »Wunderbar angenehm ist es Rebecca Klingenberg zuzuhören, die sich ungeheuer sicher, gleichsam spielerisch mit dem Publikum durch die Zahlenkolonnen und Passagen bewegt. Mit jedem Punkt auf der Liste, die laut vorgelesen wird, kann die Tochter zwar die Mutter nicht erreichen; jedoch alle, die der Auflistung lauschen, dürfen eine Sensibilisierung erleben für die vielen, alltäglichen schönen Dinge um sie herum. Dies ist nicht unwichtig, gerade in einer Zeit der Krise, der Unruhe und der Unsicherheit … Am Ende gibt es auch ein Fazit als emotionale Bitte an alle, die sich mit den dunklen Gedanken des Selbstmords quälen: »Tu’s nicht!«
Ingrid Rosine Floerke, Scharfer Blick/Kritiker*innenclub 27.11.2022

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