Lars Werner, geboren 1988 in Dresden, studierte Medienkunst in Leipzig und London sowie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Von 2009 bis 2012 co-leitete er die Kunsträume Goldener Buergersteig und nullunendlich in Leipzig. 2017 gründete Werner das Berliner Ringtheater und war bis 2023 Teil der kollektiven Leitung. Für sein Stück »Weißer Raum«, das das Erstarken rechter Bewegungen thematisierte, erhielt er 2018 den Kleist-Förderpreis und 2019 das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, Berlin. Sein Stück »Die ersten hundert Tage« war 2024 für den Heidelberger Stückemarkt nominiert und feierte 2025 am Deutschen Theater Göttingen seine Uraufführung.
»Eine Szene aus einem Road-Movie: Bilder vorbeiziehender Landschaften. Dann schließlich die Aufnahme der jungen Frau. Sie weiß nicht mal selbst, ob sie die Heldin dieser Story ist, sie irrt auf einem Schneemobil durch die Kälte und sie denkt: Bergab, ich muss einfach nur bergab. Wie schnell schaffe ich es weg von dieser Horror-Hütte?« Einsam steht die Berghütte inmitten schneebedeckter Wälder und Hänge. Nach und nach kommen sie an, diese Familienmitglieder, die nicht mehr viel eint, außer der Wille, nun Abschied zu nehmen von der verstorbenen Großmutter. Ein letzter Brief offenbart jedoch einen historischen Schatz, der zum schillernden Symbol für das Schicksal dieser Familie wird und sie nun wieder zusammenbringt in der Frage: Gibt es ein Entkommen aus der (eigenen) Geschichte? Und welche Verantwortung tragen wir mit einem Erbe der Gewalt? Nach »Die ersten hundert Tage« ist »Gewalt erben« bereits die zweite Uraufführung von Lars Werner am Deutschen Theater Göttingen. Mit diesem Stück schafft er nun einen so humorvollen wie spannenden Familien-Thriller, der das Publikum mitnimmt auf eine Reise durch die neuere deutsche Geschichte und in die Abgründe eines düsteren Familiengeheimnisses.