Es läuft einiges schief in Nottingham. Seit der König auf Kreuzzug ist, hat sich der Sheriff in dessen Palast breitgemacht und drangsaliert die ganze Stadt mit unmenschlich hohen Steuern. Die Armen werden immer ärmer, während die Reichen immer reicher werden. Ach, wäre es doch umgekehrt, denkt sich der junge Robin von Locksley. Als er kurz darauf mit seinem Freund Mitch im Sherwood Forest auf die Abenteurer Glenn und Scarlett trifft, ist sofort klar: Sie sollten eine Räuberbande gründen, die den Reichen nimmt und den Armen gibt! Doch das Räuberleben im Wald erweist sich als weniger lustig als gedacht. Denn obwohl Robin ein ausgezeichneter Bogenschütze ist, der aus 2.000 Fuß Entfernung ein Wildschwein treffen könnte, hat die Bande vor allem eins: Hunger. Als dann auch noch die mindestens genauso gute Schützin Joanna Little, besser bekannt als Little John, auftaucht und ihnen ihre seltene Beute streitig macht, gibt’s endgültig Krach in der Bande. Doch Little John entpuppt sich als treue Freundin und da die Sache mit dem Pech durch Mädchen in der Bande sowieso Quatsch ist, setzen Mitch und Robin nun mit Little John und ihrem alten Freund Tuck ihre Mission fort. Gemeinsam legen sie Großhändler und Geizkragen aufs Kreuz und bauen ihr Banden-Camp im Wald immer weiter aus, inklusive Bettler-Bank und Armen-Bäckerei. Doch bald kommt der Ärger zurück – und das nicht nur wegen der Soldaten, die der Bande auf die Schliche kommen, sondern auch weil Robin ganz schön verknallt in die Prinzessin Marian ist und darüber fast seine Freund*innen im Stich lässt. Wird er es schaffen, beim großen Bogenwettschießen nicht nur den Soldaten zu entwischen, den goldenen Pfeil und Marians Herz zu gewinnen, sondern auch der Bande und ihren Grundsätzen treu zu bleiben?
John von Düffel bringt mit seiner Version der berühmten Geschichte über den König der Diebe einem jungen Publikum nahe, wie das mit der Ungleichheit eigentlich ist und wie man ihr mit vereinten Kräften entgegentreten kann. Sein »Robin Hood« erzählt vom Wert der Freundschaft und dem Mut der Kinder, für eine bessere Zukunft einzustehen.
Pressestimmen
Schnickschnackschnuck im Geisterwald »Robin Hood und seine Freunde im Sherwood Forest kämpfen mit tollen Tricks und viel Cleverness für Gerechtigkeit und für die Freundschaft ... Tolle knorrige Bäume, mit einem Blätterdach aus wild zusammengesetzten grünen, blaugrünen und orangefarbenen Stoffstreifen bringen große und kleine Besucher dann auch sofort in den Wald, als der Vorhang die Bühne freigibt … Spannend ist das Ganze, es gibt aber auch jede Menge Ideen, bei denen die Kinder sich prächtig amüsieren … Regisseurin Girschweiler und ihr Team haben ein Stück auf die Bühne gebracht, das Spannung und Spaß bestens ausbalanciert.«
Christiane Böhm, Göttinger Tageblatt 20.11.2023
Frauenpower in der Räuberbande »›Robin Hood‹ begeistert mit vielen Überraschungen und lustigen Einfällen. Die Premiere wurde gefeiert … Bei der Premiere zeigte sich das Publikum begeistert und spendete langen, beseelten Applaus ... In der Regie von Selina Girschweiler gelingen dem Ensemble 80 kurzweilige Minuten, in denen nur selten die Dichte fehlt ... Ein Coup ist Rabea Stadthaus mit den einerseits historischen Kleidern wie der Mönchskutte oder Robins Federhut, anderseits mit verschiedenen Elementen wie dem grünen Hosenanzug von Little John in die Jetztzeit reichenden Kostümen gelungen. Hervorragend fügen sie sich ein in das fantasievolle Bühnenbild (Mara Zechendorff), das den Sherwood Forest mit Bäumen aus bunten Stoffstreifen als Laub im düsteren Licht sogar als Geisterwald lebendig werden lässt. Überzeugend ist die Leistung des musikalischen Leiters Michael Frei als Bänkelsänger, der für die Lieder – auch zum Mitsingen – verantwortlich zeichnet und mit einer Vielzahl von Instrumenten die atmosphärische Kulisse schafft und das Bühnengeschehen begleitet. Dabei helfen Gitarre und Streichinstrumente, dazu Trommel und andere Percussion-Helfer, mit denen sogar Pferdegetrappel echt klingt. Schluss völlige Nebensache. Für eine kurze Irritation im Publikum mit rund 400 Menschen sorgte bei der Premiere der Vorhang vor der abschließenden Szene. Umso begeisterter fiel der Applaus mit ausgedehntem Johlen und Trampeln aus.«
Ute Lawrenz, HNA 21.11.2023
Spiel, Spaß und Schuss »Das Stück, bei dem Selina Girschweiler Regie führt, sorgt im Deutschen Theater Göttingen für Unterhaltung bei Jung und Alt … Robin Hood tritt als liebenswürdiger Charakter auf, der seinen Prinzipien stets treu bleibt, ohne dabei an Humor und Witz zu verlieren ... Obwohl sich fast die gesamte Handlung im selben Geisterwald abspielt, wird das Bühnenbild von Mara Zechendorf nicht langweilig ... An einer Stelle entpuppen sich sogar zwei Gehängte als lebendige, getarnte Menschen. Diese werden an zwei Drahtseilen von der Bühnendecke gelassen. Auch das ist natürlich ein Spektakel … Der mehrere hundert Jahre alte Robin Hood scheint tatsächlich sehr gut gealtert zu sein: immer noch aktuell, immer noch unterhaltend und immer noch ein Vorbild für Jung und Alt. Gerade durch die spannenden, aber nicht überzogenen Modernisierungen wird das Publikum durchgängig bei der Stange gehalten, sodass die Zeit wie im Fluge vergeht. Auf spielerische und teilweise sogar interaktive Art und Weise wird den Kleinen und Großen Gerechtigkeit und Loyalität nahegelegt. Und auch den Älteren im Publikum wird wohl der eine oder andere Lacher über die Lippen rutschen, sodass das Stück am Ende für eine*n jede*n einen unterhaltsamen Nachmittag verspricht.« <br />
Lara Müller, litlog.de 24.11.2023
Ein bunter Mix »In dem diesjährigen Familienstück des Autors John von Düffel erleben die Besucher*innen die Geschichte von Robin Hood als einen bunten Mix von mittelalterlicher Legende, märchenhafter Waldszene, weihnachtlichen Verkleidungen, bis hin zu sehr modernen Elementen wie Smartphone, Badelatschen, Basecap und 80er Jahre Sportlooks … Der Kern der Botschaft … wird den jungen Besucher*innen mit viel Esprit und Witz erzählt. Musikalisch bildet Michael Frei einen schönen Rahmen um die Aufführung und unterstreicht mit einigen besonderen Soundeffekten das Leben auf der Bühne.«
Ingrid Rosine Floerke, Scharfer Blick/Kritiker*innenclub 20.11.2023