Sterbehilfe ist ein kontrovers diskutiertes Thema, bei dem es sowohl um juristische wie auch um ethische und emotionale Fragen geht: Sollte die Entscheidung, ein unheilbares Leiden zu verkürzen, nicht bei jedem Menschen selbst liegen? Wird ein Angebot zur Sterbehilfe automatisch zu größerer Nachfrage führen? Könnte Sterbehilfe von Dritten ausgenutzt werden? Oder stellt sie eine humane Alternative zum Suizid dar? Und selbst wenn wir uns darauf einigen könnten, dass man Menschen beim Sterben helfen darf, wer definiert dann, wann das Leiden groß genug ist, um sterben zu dürfen? Sind es die wuchernden Metastasen, der Verlust von Mobilität, Depression, Demenz oder Liebeskummer, die zum Sterben berechtigen und dazu, dass man sich dabei helfen lassen darf? Entscheidet allein das subjektive Empfinden oder gibt es doch objektive Kriterien?
Regisseur und Autor Wenzel Winzer erforscht in Interviews mit Personen, die sich bewusst für Sterbehilfe entschieden haben, und solchen, die sie vehement ablehnen, die unterschiedlichen Perspektiven auf das Ende des Lebens. spricht mit Jurist*innen, Mediziner*innen und Menschen, die im Sterben liegen und deren Angehörigen, um aus den gesammelten Stimmen einen Theatertext zu erschaffen, der unsere innere Zerrissenheit zwischen Leben und Tod und der Angst vor Leiden offenlegt.
Wir müssen über das Sterben sprechen
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Pressestimmen
Wir haben verlernt zu sterben »Berührend und humorvoll ... Die Uraufführung verhandelt das ernste und komplexe Thema in all seinen Nuancen, schafft es aber, dabei unterhaltsam zu bleiben … Unter anderem im Talkshow-Format stellt die Inszenierung verschiedene Positionen zur Debatte … Die vier Darsteller spielen souverän, balancieren geschickt auf dem Grat zwischen Witz und Ernsthaftigkeit, ohne je ins Geschmacklose zu taumeln.«
Hanna Sellheim, Göttinger Tageblatt 12.6.2023
Todesmutig: Wir müssen über das Sterben sprechen »Präzise aufeinander abgestimmt sind die vier Darsteller*innen des Abends. Allen vieren gehören gemeinsame Szenen, die auf den Punkt getimt gespielt werden. Allen gehören aber auch eigene Momente, in denen sie persönliche Schicksale referieren und damit glänzen können. In diesen Augenblicken ist zu spüren, was Schauspiel leisten und auslösen kann. Überhaupt gehen alle vier ohne Berührungsängste auf emotionale Tuchfühlung mit dem Publikum. Ein nachdenklich stimmender, emotionaler und dennoch nicht deprimierender Dokumentar-Theaterabend, der nur 70 Minuten läuft und doch lange nachzuhallen vermag. Langer Applaus des sichtlich beeindruckten Publikums. 10 von 10 Sternen!«
Marcel Lorenz, unddasleben.wordpress.com 19.6.2023