Theater SCHAUEN
Hier stellen wir Ihnen und euch vor, was bei uns auf den Bühnen zu sehen sein wird – angefangen von Aufführungen für Jugendliche über Inszenierungen für Kinder bis zu Stücken für die ganz Kleinen.
Zu allen Stücken gibt es Materialmappen, die Sie jederzeit anfordern können: theaterpaedagogik@dt-goettingen.de
Dramaturgin und Leiterin Programm Kinder und Jugendliche
Sonja Bachmann 0551.49 69-384
Theaterpädagogin
Gabriele Michel-Frei 0551.49 69-361, theaterpaedagogik@dt-goettingen.de
Neu in der Spielzeit 2025/26 • Premieren
Kati will Großvater werden • Nach dem Kinderbuch von Signe Viška und ElĪna Braslina • 4+
Premiere: März 2026 • dt.x Bellevue
»Wenn ich Großvater werde, können Großvater und ich beste Freunde sein und Großvaterdinge machen«, meint Kati. Doch was heißt Großvater sein? Kati weiß es! Große Hände haben, Zitronenbonbons und Streichhölzer in den Taschen herumtragen, Akkordeon spielen, es nie eilig haben und eine weiße Wolke auf dem Kopf tragen. Und so macht sie sich daran, all das zu erreichen, damit sie es ihm gleichtut und mit ihrem Großvater den ganzen Tag Großvaterdinge unternehmen kann.
Mit viel Erfindungsgeist und Fantasie stattet sie sich aus und überrascht ihren Großvater, der fröhlich und neugierig seinem neuen alten Gegenüber begegnet.
Signe Viska und Elina Braslina erzählen in ihrem 2021 erschienen Kinderbilderbuch von der wunderbaren Begegnung der Generationen, die sich trotz oder eher gerade wegen aller Unterschiede viel zu geben haben. Ein großes Plädoyer für Aufgeschlossenheit, Mitgefühl und Austausch für alle – ob jung oder alt, klein oder groß!
Momo • Familienstück nach Michael Ende für die Bühne bearbeitet von Vita Huber • 6+
Premiere: 16. November 2025 • dt.1
Alle Termine stehen bereits fest, sind in unserem extra Flyer veröffentlicht und an der Theaterkasse buchbar.
In einer Stadt, irgendwo am Rand zwischen den Neubauvierteln, lebt ein besonderes Mädchen in einem verfallenen Amphitheater: Momo. Sie besitzt nichts als ihre zerlumpte Kleidung und ein großes Herz – doch sie hat eine Gabe, die kostbarer ist als alles Geld der Welt: Sie kann zuhören. Und nicht einfach nur so – wenn Momo zuhört, beginnen die Menschen, sich selbst besser zu verstehen, neue Ideen zu finden und glücklicher zu werden. Doch eines Tages schleicht sich eine unheimliche Veränderung in die Stadt. Graue Herren tauchen auf – gesichtslose Gestalten, die den Menschen einreden, sie müssten Zeit sparen. Und so hetzen alle nur noch von Aufgabe zu Aufgabe, haben keine Zeit mehr für Träume, für Geschichten, für Freund*innen. Die Welt wird kälter, leerer, freudloser. Nur Momo erkennt die Gefahr. Allein stellt sie sich der übermächtigen Zeitdiebe-Bande entgegen. Doch wie kann ein kleines Mädchen eine ganze Gesellschaft vor der Herrschaft der grauen Herren bewahren? Wer kann ihr helfen, wenn niemand mehr Zeit für sie hat? Die Schildkröte Kassiopeia? Vielleicht der geheimnisvolle Meister Hora, der Hüter der Zeit? Oder ist es am Ende Momos eigene Kraft, die das Wunder vollbringen kann? Michael Endes zeitlose Parabel über den Wert der Zeit und die Macht der Menschlichkeit ist eine Geschichte voller Magie, Weisheit und Abenteuer. Nimm dir Zeit für »Momo« – bevor die grauen Herren es tun!
Krabat • Otfried Preussler • 13+
Premiere: 20. November 2025 • dt.2
Vormittagsvorstellungen bereits in Planung
Elf Raben erscheinen dem Betteljungen Krabat im Traum und sie raten ihm, zur alten Mühle am Schwarzen Wasser zu gehen. Nacht für Nacht kommen sie wieder und schließlich zieht Krabat los und findet sich in der Mühle ein. Hier begrüßen ihn der Meister und seine elf Schüler*innen, die Krabat gerufen haben, um das Dutzend voll zu machen. Gern willigt er ein! Denn es gibt hier Arbeit, Unterkunft, Essen und eine Gemeinschaft. So halten sie die Mühle am Laufen und werden vom Meister in der Kunst der Künste unterrichtet. Sie lernen dabei nicht nur das Zaubern, sondern auch, was Macht bedeutet und wie das System aus Untertänigkeit und Herrschaft funktioniert. Jahr für Jahr wird geprüft und es muss sich erweisen, wer bleibt, wer aufsteigt und wer mit dem Leben bezahlen muss. Und es reift bei Krabat der Wunsch, mit Hilfe von Freundschaft und Liebe nicht nur aus dem System auszusteigen, sondern es sogar zu besiegen. Seit 1971 ist »Krabat« ein Roman für Junge und Alte, der über die Verführung von Macht, dem Wunsch nach Anerkennung und der Kraft des Widerstands erzählt und in seiner Aktualität nichts verloren hat. Er wurde mit dem Europäischen, Deutschen, Niederländischen und Polnischen Jugendbuchpreis ausgezeichnet und in bislang 35 Sprachen übersetzt.
Immer Frühlings Erwachen • David Paquet frei nach »Frühlings Erwachen« von Frank Wedekind deutsch von Frank Weigand deutschsprachige Erstaufführung • 15+
Premiere: 13. Juni 2026 • dt.1
Melchior, Otto, Wendla, Martha, Moritz und Ilse sind jung und mitten in der Pubertät dabei, das zu werden, was erwachsen genannt wird. Sie versuchen, sich zu orientieren, Wege zu finden, im Hormonchaos nicht unterzugehen, und vielleicht sogar eine lebenswerte Zukunft zu erreichen. Die Eltern und Lehrkräfte scheinen da keine besondere Hilfe zu sein. Zum einen, weil das sowieso noch nie in der Pubertät geholfen hat und Abnabelung ein Teil der Lebensphase ist, aber noch viel mehr deshalb, weil die Erwachsenen selbst mehr am Schwimmen in ihrer Lebenswirklichkeit sind, als dass sie gesicherte Positionen (inne) hätten. Die Welt ist erschüttert und mittendrin erforschen die sechs jungen Menschen ihre Sexualität und Lüste, ihre Ängste und Unsicherheiten, ihre Ziele und Wünsche – menschlich wie politisch. Und nicht alle schaffen es, an ein Ziel zu kommen. Der Frankokanadier David Paquet hat Frank Wedekinds Klassiker »Frühlings Erwachen« neu geschrieben. Bei ihm sind die Heranwachsenden und die Erwachsenen um sie herum im 21. Jahrhundert angekommen und können uns emotional berühren und auch zum Lachen bringen.
Wieder da in der Spielzeit 2025/26
Der kleine Wassermann • Otfried Preußler • 4+
Premiere: 02. Dezember 2023 • dt.x Bellevue
Wieder da ab 19. Oktober 2025
mobil buchbar
Bei Familie Wassermann im Mühlenweiher gibt es gute Nachrichten: Der kleine Wassermann ist geboren und gesund, munter und neugierig. So hat er schnell die größte Lust, das sichere Zuhause zu verlassen und seine Umgebung zu entdecken, und sehr bald finden die Eltern, dass er raus darf! Auf seinen Erkundungstouren trifft er auf viele Bewohner*innen des Weihers wie den Fisch Neunauge und er begibt sich irgendwann
sogar an Land, wo er Menschen kennenlernt und das Wasser aus dem Himmel fällt. Bis es Winter wird, das Eis den See bedeckt und alle schlafen gehen bis zum nächsten Frühjahr …
Wie Kinder in der Welt eine Orientierung finden, wie sie aufgeschlossen auf alles zugehen und wie sie entdecken, was gefährlich, was gemütlich, was fröhlich ist – bei all dem begleitet sie Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker bis heute.
Vormittagsvorstellungen
buchbar auf Anfrage
© Lenja Kempf
Der Traum von der glänzenden Zukunft • von Carina Sophie Eberle • 10+
Premiere 20. Januar 2024 • dt.2
Nemuärt ist froh, dass sie mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester umgezogen ist, denn sie geht davon aus, dass die Angst sie so nicht mehr finden kann und die rosige Zukunft bei ihr einzieht und sich wohl und geborgen fühlt. Damit das klappt, hat sie ihren Namen geändert (sie heißt jetzt Träumen rückwärts) und die neue Adresse geheim gehalten. Doch der Plan scheint nicht aufzugehen: Auch in dem neuen Zuhause – Drei-Zimmer-Küche-Bad mit Blick über die ganze Stadt – gibt es die Tagesschau mit Meldungen über die Erderwärmung, Dürre, Überschwemmungen und Waldbrände und die Eltern wirken überfordert. Der neue Klassenlehrer will gleich in der ersten Stunde wissen, was Nemuärt mal werden will, wenn sie groß ist (ist sie denn nicht schon was?) und die Masse an Geschenken auf der Geburtstagsfeier der neuen Klassenkameradin mitsamt den riesigen Erwartungen der Eltern wirken eher bedrohlich als sicher. Im Supermarkt ist alles in Plastik verpackt und im neuen Wohnhaus tun sich Risse auf. Alles, was Angst machen kann, ist also da, und die Hoffnung auf eine Wohlfühlzukunft ist zusammengeschrumpelt. Kein Verstecken hat genützt, kein Wille, sich nicht Angst machen zu lassen, und keine Träume sind in Erfüllung gegangen. Da steht sie nun, ganz wortwörtlich und in Person: die Angst. Verblüffenderweise scheint sie Nemuärt aber nichts Böses zu wollen, sondern sie will ihr helfen. Sie lernen gemeinsam die Ängste anderer kennen, suchen nach verloren gegangenen Träumen und Nemuärt begreift, dass sie ihre Angst produktiv nutzen kann! Carina Sophie Eberle greift in ihrem Stück die Sorgen und Ängste junger Menschen auf, nimmt empathisch und mit einer Portion Humor und Fantasie ihre Perspektive ein und öffnet damit einen bildhaftpoetischen und zugleich ganz konkreten Raum für ein Nachdenken über die Zukunft der nächsten Generation.
Buchbar auf Anfrage
© Thomas Müller
Netboy – Der Film • Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Petra Wüllenweber • 12+
Es gibt Tage, an denen alles nervt: die geschiedenen Eltern, die Lehrer und manchmal selbst die besten Freunde. Vor allem, wenn letztere hauptsächlich mit dem ersten Verliebtsein beschäftigt sind. Olaf ist in Marie verliebt, obwohl er für sie einfach nur ein Kumpel ist. Wo er Marie mit seinen Annäherungsversuchen zu nahe kommt, würde Maries Freundin Sarah – die über beide Ohren in Olaf verknallt ist – am liebsten die Plätze tauschen.
© Gabriele Michel-Frei
Hier kommen Sie zum Bestellformular_Netboy
All das Schöne • Duncan Macmillan mit Jonny Donahoe • 13+
Premiere 26. November 2022 • dt.2
Wieder da ab 22. Oktober 2025
2: Wasserschlachten. 2390: Menschen, die nicht singen können, denen das aber nicht bewusst oder völlig egal ist. 993: Nachtisch als Hauptgericht essen.
Sie ist sieben, als ihre Mutter versucht, sich das Leben zu nehmen. Siebzehn beim zweiten Versuch. Wie geht man als Kind damit um, wenn die Mutter vergisst, wofür es sich zu Leben lohnt? Man schreibt eine Liste. Mit allem, was schön ist. 201: Hängematten. 992: Wissen, dass man im Wildpark mit dem Schlüsselbund klappern muss, damit die Ottern auftauchen. 9994: Freundliche Katzen. 777777: Die Aussicht, sich als mexikanischer Wrestler zu verkleiden. Eine Lebensliste gegen die Traurigkeit, die sich langsam auch in das eigene Leben schleicht. Eine Liste zum Weitermachen, bis zur Nummer 1000000 – und darüber hinaus. Duncan Macmillan hat einen Monolog geschrieben, der todernst und komisch, unsentimental und gleichzeitig zutiefst berührend ist. Einen Monolog für das Überleben.
Auf Anfrage unter theaterpaedagogik@dt-goettingen.de
© Thomas Müller
Der zerbrochene Krug • ein Lustspiel von Heinrich von Kleist • 14+
Premiere: 07. Dezember • dt.1
Wieder da ab 08. Oktober 2025
Der Krug ist zerbrochen. Soviel steht fest. Und zerbrochen hat ihn Richter Adam. Auch das steht fest. Er war am Abend zu Eve gekommen, um ihr einen Deal aufzunötigen: Ihr geliebter Ruprecht soll ins Militär eingezogen und nach Asien verschifft werden, von wo fast niemand lebend zurückkommt. So sagt es zumindest Richter Adam und schlägt Eve vor, Ruprecht mit einem heimlich ausgestellten Attest vor dem Einzug ins Militär zu retten. Mit der Lüge und der in Aussicht gestellten Rettung kommt er spät abends zu Eve, verschließt die Zimmertür, ergreift ihre Hände und starrt sie an, bereit, noch weiter zu gehen, wozu es nicht kommt, da unerwartet und plötzlich Ruprecht die verschlossene Tür aufbricht, Adam flieht und dabei den Krug zerbricht. Was eine handfeste und justiziable Nötigung im Amt ist, kommt allerdings zunächst nicht ans Licht. Denn Adam zieht mit Drohungen und Einschüchterungen, weiteren Lügen und falschen Anschuldigungen einen vermeintlich sicheren Schutzwall um sich. Und dies in einem Verfahren, das er selbst leitet, da Eves Mutter vor Gericht den zerbrochenen Krug zum Verhandlungsfall machen lässt. Doch die prüfende Anwesenheit des Gerichtsrat Walter, eine unerschrockene Aussage einer Zeugin und letztlich Eves Mut, die Wahrheit zu sagen, lassen Richter Adam mitsamt Klumpfuß, Perücken und Kopfverletzungen auffliegen.
Vormittagsvorstellungen
Mittwoch, 08. Oktober 2025 • 10.30 Uhr • dt.1
© Thomas Müller
Queerio • Philipp Löhle • 14+
Premiere: 09. März 2024 • dt.2
Wieder da ab 08. Oktober 2025
»Bei dem Begriff queer wissen zwar alle irgendwie ungefähr, was damit gemeint ist. Aber wie sieht der Alltag von Personen aus, die jenseits der vermeintlichen heteronormativen Norm leben, hier und anderswo auf der Welt? Wie wird queere Identität wahrgenommen, in den Großstädten, in der Provinz, in anderen Ländern, in der Schule, am Kiosk, in den Supermärkten und Chefetagen oder wo auch immer? Wie wird Queerness in Bezug auf die verschiedenen sozialen Rollen, die wir spielen, gelebt? Wie gestaltet sich der Weg hin zu einer Welt, in der Platz ist für jeden einzelnen lesbischen, schwulen (gay), bisexuellen, transgeschlechtlichen, queeren, intersexuellen und agender Menschen?«
Von dieser Fragestellung gehen Johannes Rieder (Regisseur und Sozialarbeiter) und Philipp Löhle (Autor und Regisseur) aus: Sie sprechen mit Menschen jeden Alters und aus allen sozialen Schichten, die sich der LGBTQIA+-Community zugehörig fühlen. Es geht dabei um ihren Alltag, ihre Gedanken, Erlebnisse, Wünsche, Erfahrungen und noch viel mehr. Denn es soll eine Aufführung werden, in der nicht über Menschen gesprochen wird, sondern die den Menschen der LGBTQIA+- Community ihren Raum gibt.
© Thomas Müller
Mephisto • nach dem Roman von Klaus Mann • 15+
Premiere: 26. April 2025 • dt.1
Wieder da ab 10. September 2025
Der exzentrische und ehrgeizige Schauspieler Hendrik Höfgen schlägt sich zunächst 1926 als Provinzgröße am Hamburger Künstlertheater durch, doch avanciert er in kürzester Zeit zum Liebling der Herrschenden und zum Intendanten des Berliner Staatstheaters. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, flieht er zunächst, wie viele seiner Kolleg*innen, aus Angst vor möglicher Verfolgung. Doch als armer Flüchtling im Exil leben, während in Deutschland der Rausch von Prominenz und Erfolg winkt? Wohl kaum. Schnell kehrt er zurück, arrangiert sich mit den neuen Machthabern und verrät somit nicht nur seine eigenen politischen und ethischen Ideale, sondern auch seine Freund*innen und Kolleg*innen. Er gibt sich dem Drang danach, ganz oben zu sein, gänzlich hin, egal auf welche Kosten, und wird so zum »Affen der Macht, zum Clown, zur Zerstreuung der Mörder«. Klaus Mann hat diesen »Roman einer Karriere« 1936 im Zorn (und im Amsterdamer Exil) geschrieben: Erbittert musste er registrieren, wie grassierend ein haltloser Opportunismus um sich griff. Er schuf mit »Mephisto« eine höchst detaillierte Menschenbeobachtung, die Fragen stellt nach persönlicher Integrität, nach Opportunismus und Widerstand, und danach, wie sich die Kunst zur Macht verhält.
Hier geht’s zum Stück
© Georges Pauly
La Révolution #1 – Wir schaffen das schon • Joël Pommerat
Premiere: 06. September 2024 • dt.1
Die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit machen die Französische Revolution zu einem Meilenstein in der Entstehung moderner Demokratien. Während draußen auf den Straßen das Volk gewaltsam gegen König Ludwig XVI. protestiert und der drohende Staatsbankrott unvermeidlich erscheint, entbrennt in der Nationalversammlung eine leidenschaftliche Debatte über die Zukunft des Landes: Welche Vision haben wir für unser Land? Die Ereignisse in Paris könnten eine Wende für ganz Europa bedeuten. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig: Die Grundprinzipien einer modernen Gesellschaft müssen neu definiert werden, während radikale und gemäßigte Standpunkte scheinbar unvereinbar sind. Joël Pommerats Theaterstück ist von historischen Ereignissen und Reden der Französischen Revolution inspiriert. Aber die Zeiten verschwimmen und das Stück könnte auch im Hier und Jetzt spielen. Das Publikum erlebt Momente, in denen die Bürger*innen für den Wandel aufbegehren. Das Theater wird zum politischen Forum, der Publikumsraum zur Nationalversammlung, in der die hitzigen Debatten über die Gestaltung einer neuen Staatsform geführt werden. Wir erleben durch die Reise zum Ursprung unserer gelebten Demokratie, wie mühevoll ein Ringen um eine menschliche Staatsform ist. Der Kraftakt lohnt sich – »La Révolution #1 – Wir schaffen das schon« ist ein packendes und hochaktuelles Stück über Politik, das die Geschichte wiederbelebt und unsere Beziehung zur Demokratie auf den Prüfstand stellt.
Alle Fotos der Fotoaktion »Gesicht zeigen für die Demokratie« aus den Pausen der Vorstellung.
© Thomas Müller
Die ersten hundert Tage • Lars Werner
Premiere: 07. März 2025 • dt.2
Eine abgelegene Shell-Tankstelle an der tschechischen Grenze zu Deutschland: Silvio ist der erste, der eintrifft. Er hatte dieses Treffen einberufen, mit Roya, Lou und Marin, doch sicher sein, ob sie sich blicken lassen würden, konnte er sich nicht. Noch vor zwei Jahren waren die vier beste Freund*innen. Das war, bevor man sich in Transitzonen treffen musste. Bevor Roya, Lou und Marin ins Exil gingen und in Deutschland eine rechtextremistische Regierung an die Macht kam. Bevor Roya für ihre journalistische Arbeit bedroht, Lous Gender-Studies-Lehrstuhl das Geld entzogen und Marin vorgeblich auf eine Liste für politisch Verdächtige gesetzt wurde. Silvio will nun die Hilfe der drei erbitten und ihnen im Gegenzug ein Angebot machen. Doch das Wiedersehen offenbart direkt alte Konflikte und die tiefen politischen Gräben zwischen den Freund*innen. Mit dem Auftauchen eines Grenzpolizisten wird deutlich, dass Silvio sich weiter von seinen Freund*innen entfernt hat, als er zugibt.
© Anton Säckl